Geschichte der Ortsmusikkapelle
Die Pfarre „St. Johann unter Krems“ wurde urkundlich 1292 zum
ersten Mal erwähnt. Ab dem Jahr 1380 war die Kirche in St. Johann Filialkirche
von Mooskirchen und St. Johann ob Hohenburg wurde erst 1697 wieder eine eigenständige Pfarre.
Eine erste Volksschule soll um 1697 bereits ebenfalls existiert haben.
Im
mittleren
Kainachtal
kam
dem
Musikleben
stets
große
Bedeutung
zu.
So
ist
in
unserer
Pfarre
bereits
um
das
Jahr
1850
eine
Musikkapelle nachweisbar die eine enge Verbindung zu Mooskirchen pflegte.
Als
erster
Kapellmeister
ist
uns
der
Landgreißler
(Kaufmann)
Anton
Raffler
vulgo
Joas
überliefert.
Er
wurde
am
18.01.1836
in
Steinberg
bei
Ligist
geboren
und
wuchs
in
St.
Johann,
das
bis
zum
Jahr
1900
Obersdorf
hieß,
auf.
Er
wird
als
ausgezeichneter
Musikant
und
tüchtiger
Kaufmann
beschreiben.
Von
ihm
heißt
es
aber
auch,
dass
er
ein
sehr
lustiger
Mensch
war,
der
mit
6
bis
8
Musikanten
bei
Hochzeiten
und
anderen
Festlichkeiten
aufspielte
und
es
verstand,
mit
seinen
Witzen
und
Liedern
die
Festgesellschaften blendend zu unterhalten.
Im
Jahre
1857
übernahm
Anton
Raffler
vulgo
Joas
auch
die
Leitung
der
vom
Mooskirchner
Schulmeister,
Organisten
und
Komponisten
Franz
Rehatschek
1833
gegründeten
Mooskirchner
Bauernkapelle
und
leitete
diese
bis
1910.
Am
14.12.1917
verstarb
Anton
Raffler
I.
vulgo
Joas.
Sein
Sohn
Anton
Raffler
II.,
geboren
am
7.7.1858
führte
die
musikalische
Tradition
in
St.
Johann
weiter.
Er
kaufte
in
Moosing
Nr.
6
die
Landwirtschaft
vulgo
Fickerlschuster
an.
Gestorben
ist
er
am
24.5.1939.
Sein
Sohn,
Anton
Raffler
III.,
am
19.04.1896
geboren
und
den
älteren
Mitgliedern
unserer
Ortsmusikkapelle
noch
persönlich
bekannt,
leitete
die
Musikkapelle
ab
1919
nachdem
er
vom
1.
Weltkrieg
heimgekehrt
war,
wo
er
als
Militärmusiker
tätig
gewesen
war.
Anton
Raffler
III.
,
selbst
ein
ausgezeichneter
Geiger
und
Tenorist,
bildete
viele
gute,
junge
Musiker
aus
wobei
er
meist
mit
der
Geige
als
erstem
Instrument begann.
Von
1928
bis
1958
leitete
er
auch
die
Mooskirchner
Altsteirer
und
von
1930
bis
1950
auch
die
Mooskirchner
Bauernkapelle
die
wegen
ihrer
Berühmtheit
auch
„Rafflerkapelle“
genannt
wurde.
Auch
ein
Tanz
–
und
Salonorchester
stand
damals
unter
seiner
Leitung.
Für
seine
Leistungen
wurde
ihm
im
Jahre
1975
seitens
der
Gemeinde
St.
Johann-Köppling
die
Ehrenbürgerurkunde
überreicht.
Anton
Raffler
III.
verstarb
am
15.08.1976.
Ab
1945,
nach
dem
Ende
des
2.
Weltkrieges,
war
Karl
Schabl,
ein
Schüler
Anton
Rafflers
(III.)
musikalisch
sehr
aktiv
und
übernahm
1951
die
Leitung
der
Bauernkapelle
Mooskirchen
wobei
die
musikalische
Zusammenarbeit mit Mooskirchen bis zur Gründung der Ortsmusikkapelle St. Johann im Jahre 1964 aufrecht erhalten blieb.
Im
Jahre
1963
fanden
sich
einige
beherzte
Männer
aus
St.
Johann
zusammen,
um
eine
neue
Ortsmusikkapelle
zu
gründen.
Die
Initiatoren
dieser
Neugründung
waren
der
Kaufmann
Hans
Mayer,
Bürgermeister
Ökonomierat
Johann
Roth,
Josef
Hois
und
Roman
Gombotz.
Mit
unermüdlichem
Einsatz
wurde
in
der
Pfarre
die
Werbetrommel
gerührt
und
so
konnten
viele
Jugendliche
dazu
gebracht
werden,
ein
Instrument
zu
lernen
und
bei
der
Ortsmusik
mitzuspielen.
Große
Überzeugungsarbeit
wurde
hier
bei
den
Eltern
der
Jugendlichen
geleistet,
waren
doch
einige
finanzielle
Opfer
zu
erbringen.
Mit
beachtlichen
36
Musikschülern
wurde
der
Musikunterricht
im
Sommer
1963
begonnen.
Hier
war
es
besonders
der
Kapellmeister
Roman
Gombotz
der
sich
sehr
um
die
Ausbildung der Jugend bemühte.
Roman
Gombotz
wurde
am
10.02.1901
in
Schöpfendorf
(Untersteiermark)
geboren,
lernte
Geige
und
Klarinette
und
kam
dann
zur
Berufsausbildung
zum
Harmonikaerzeuger
Mörth
nach
Rohrbach
in
der
Oststeiermark.
In
den
1920er
Jahren
folgte
er
seinen
Eltern
nach
Krottendorf.
Im
Jahre
1938
kaufte
er
eine
Landwirtschaft
in
Hallersdorf
und
im
Jahre
1952
eröffnete
er
in
Köflach
ein
Musikgeschäft mit angeschlossener Werkstätte in der Harmonikas und Hackbretter angefertigt wurden.
Besondere
Verdienste
erwarb
sich
Roman
Gombotz
auch
weit
über
die
Gemeindegrenzen
hinaus.
Er
war
mit
der
Gründung
mehrerer
Blasmusikkapellen
im
Bezirk
Voitsberg
beschäftigt.
1958/59
half
er
mit,
die
Trachtenkapelle
Erzherzog
Johann
Edelschrott
aufzubauen,
1959
bis
1966
stand
er
der
neugegründeten
Ortsmusik
Kainach
als
Kapellmeister
vor,
leitete
von
1969
bis
1972
den
Musikverein
Graden,
war
Gründungskapellmeister
der
Jugendkapelle
Mooskirchen
und
von
1963
bis
1966
wirkte
er
als Kapellmeister der Ortsmusikkapelle St. Johann ob Hohenburg.
Im
Jahre
1977
musste
sich
Roman
Gombotz
aus
gesundheitlichen
Gründen
aus
seinem
erfüllten,
erfolgreichen,
aktiven
Musikleben zurückziehen.
Der
erste
Auftritt
der
Ortsmusikkapelle
erfolgte
bereits
bei
der
provisorischen
Gründungsversammlung
am
15.
März
1964.
Diese
wurde
bereits
mit
einem
Marsch,
welchen
die
Schüler
ab
Sommer
1963
erlernt
hatten,
eröffnet.
Bei
der
offiziellen
Gründungsversammlung
am
27.September
1964
wurden
Bürgermeister
Ökonomierat
Johann
Roth
zum
Obmann,
Franz
Grebien
und
Wilhelm
Pajer
zu
Stellvertretern,
August
Hechtl
zum
geschäftsführenden
Obmann
sowie
Roman
Gombotz
zum
Kapellmeister
und
Johann
Strommer
zu
seinem
Stellvertreter
gewählt.
Johann
Strommer
war
bereits
bei
mehreren
Musikkapellen
aktiv.
Er
spielte
in
Ligist,
in
Mooskirchen,
bei
der
Werkskapelle
der
Firma
Bauer
Flügelhorn
und
spielte
auch
beim
Salonorchester
Raffler
Geige
und
Trompete.
Des
Weiteren
unterrichtete
er
Musikschüler
in
St.
Johann
ab
dem
Jahre
1966.
Nach
dem
Rücktritt
von
Kapellmeister
Gombotz
am
20.04.1966
übernahm
Johann
Strommer
interimsmäßig
die
Stelle
des
Kapellmeisters
bis
25.09.1966.
Anton
Raffler
III.
wurde
1964
zum
Ehrenkapellmeister
ernannt
und
übernahm
in
späterer
Folge
nach
dem
Rücktritt
von
Roman
Gombotz
und
der
interimistischen
Leitung
von
Johann
Strommer
die
Stelle
des
Kapellmeisters
bis
1970
sowie
des
Obmannes
und
übte diese Funktionen bis 1968 aus.
Im
Jahre
1968
wurde
Bürgermeister
Ernst
Winkelhofer
zum
Obmann
und
Karl
Hussler
sen.
zu
seinem
Stellvertreter
gewählt.
Johann
Strommer
wurde
1970
zum
Kapellmeister
bestellt.
Er
übernahm
die
Kapelle
mit
22
Musikern
und
übernahm
auch
die
Ausbildung
der
Jugend.
Es
gab
kaum
ein
Instrument
welches
Johann
Strommer
nicht
unterrichtete.
Von
Picollo,
Tuba
bis
hin
zum
Schlagzeug
unterrichte
er
alles
und
spielte
bei
Auftritten
immer
jenes
Instrument,
welches
gerade
fehlte.
Im
Jahre
1973
trat
die
Kapelle
unter
der
Leitung
von
Johann
Strommer
schon
zum
1.
Konzertwertungsspiel
in
der
Stufe
B
an.
Johann
Strommer
hatte
in
seiner
fast
40jährigen
Tätigkeit
auch
einige
Stellvertreter
die
ihn
immer
würdig
vertraten
wenn
er
verhindert
war.
Es
waren
dies
Johann
Tappler
sen.,
Rudolf
Mair
und
Johann
Tappler
jun.
Unter
der
Leitung
von
Johann
Strommer
errang
die
Ortsmusikkapelle
zahlreiche
beachtliche
Erfolge.
Dazu
zählten
nicht
nur
Rundfunkaufnahmen
und
Musikproduktionen,
sondern
auch
einige
ausgezeichnete
Erfolge
bei
diversen
Marschmusik-
und
Konzertwertungen,
dies
zum
Teil
in
den
höchsten
Leistungsstufen.
Für
diese
Erfolge
wurde
der
Ortsmusikkapelle
St.
Johann
in
den
Jahren
1997,
2003
und
2010
die
Auszeichnung
"Steirischer
Panther"
durch die Landeshauptleute Waltraud Klasnic und Mag. Franz Voves verliehen.
Am
29.
und
30.
Juni
1974
feierte
die
Ortsmusikkapelle
St.
Johann
ob
Hohenburg
mit
einem
Sommerfest
und
einem
Bezirksmusikertreffen
ihr
10
-jähriges
Bestandsjubiläum.
Im
Jahr
1984
wurde
die
Ortsmusikkapelle
St.
Johann
ob
Hohenburg
zum
20
-jährigen
Bestand
neu
eingekleidet
und
am
27.Mai
1984
in
feierlicher
Form
der
Öffentlichkeit
präsentiert.
Am
13.
November
1988
konnte
man
in
der
Konzertwertungsstufe
C
mit
47
Musikern
einen
„Ausgezeichneten
Erfolg“
erspielen.
Am
10.Mai
1989
wurden
vom
ORF
Aufnahmen
für
das
Blasmusikarchiv
gemacht
und
am
17.
März
1990
produzierte
man
eine
eigene
Schallplatte.
Im
Jahre
1990
nahm
die
Ortsmusikkapelle
St.
Johann
ob
Hohenburg
als
erste
Kapelle
des
Bezirkes
Voitsberg
in
der
höchsten
Marschmusikwertungsstufe E teil und erreichte gleich einen „Ausgezeichneten Erfolg“.
Zu
den
größten
Erfolgen
von
Johann
Strommer
zählt,
dass
die
Ortsmusikkapelle
St.
Johann
ob
Hohenburg
im
Jahre
1997
mit
50
angetretenen
Musikern
bei
der
Marschmusikwertungsstufe
E
unter
Stabführer
Franz
Wagner
(zu
diesem
Zeitpunkt
auch
Bezirksstabführer) 98 von 100 möglichen Punkten erreichte.
Ein weiterer Meilenstein für die Ortsmusik war der Bau eines neuen Musikheimes.
Nach
der
Bauverhandlung
am
7.7.1997
begann
man
schon
im
August
1997
unter
der
Leitung
des
damaligen
Obmannes
Anton
Gruber und fleißiger Mitarbeit der Musiker mit dem Bau des neuen Probenlokals.
Bereits am 14.08.1998 konnte die 1.Probe im neuen Musikerheim stattfinden.
Am
12.09.1999
erfolgte
die
festliche
Einweihung,
dank
großzügiger
Unterstützung
durch
die
Bevölkerung,
die
Gemeinde
St.
Johann-Köppling sowie des Landes Steiermark.
Die
Ortsmusikkapelle
nahm
unter
der
Leitung
von
Johann
Strommer
regelmäßig
bei
Konzert
-
und
Marschwertungen
teil.
(siehe
Auszeichnungen)
Nach
30-jähriger
Tätigkeit
übergab
Johann
Strommer
im
März
1999
die
musikalische
Leitung
an
Helmut
Rumpf,
welcher
die
Kapelle
bis
2002
leitete.
Bei
der
Jahreshauptversammlung
2002
übernahm
wiederum
Johann
Strommer
die
Funktion
des
Kapellmeisters,
Johann
Tappler
jun.
wurde
zu
seinem
Stellvertreter
gewählt.
Bei
der
Jahreshauptversammlung
2008
wurde
Ing.
Robert Roth zum neuen Obmann gewählt und Anton Gruber zum Ehrenobmann ernannt.
Am
24.August
2008
wurde
unsere
neue
Tracht
festlich
in
Zuge
des
St.
Johanner
Treffens
von
Pfarrer
Geistlichen
Rat
Adolf
Höfler
eingeweiht. Die neue Tracht besteht aus Trachtendirndl und normaler Tracht.
Im
Jänner
2009
übergab
Johann
Strommer,
nach
insgesamt
fast
40jähriger
Tätigkeit,
den
Taktstock
an
Manuel
Tauber,
welcher
auch
seit
2007
schon
als
Musiklehrer
aktiv
war.
Zum
Dank
für
seine
langjährigen
Bemühungen
und
Verdienste
wurde
Johann
Strommer vom Vorstand zum Ehrenkapellmeister ernannt.
Von der Gemeinde wurde er zum Dank für seine Verdienste um die Ortsmusik im Jahre 1999 mit dem Ehrenring ausgezeichnet.
Im
März
2009
begann
man
mit
dem
Ausbau
der
Aufenthaltsräume
und
WC-Anlagen
im
Keller
des
ehemaligen
Lehrerwohnhauses
welches direkt an das Musikheim angrenzt.
Der Umbau konnte 2014 mit dem Abschluss der Außenanlage fertiggestellt werden.
Beim
Landeswettbewerb
„Musik
in
Bewegung“
in
Hartberg
am
15.05.2010
erreichte
die
Ortsmusikkapelle
als
Vertreter
des
Bezirks
Voitsberg in der Stufe A einen Ausgezeichneten Erfolg und wurde auch Gruppensieger in der Stufe A.
Im
Jahr
2011
übernahm
Robert
Sagmeister
die
Funktion
des
Kapellmeisterstellvertreters
von
Johann
Tappler
jun.
Als
Obmann
Ing.
Robert
Roth
aus
beruflichen
und
privaten
Gründen
Ende
2012
seinen
Rücktritt
bekanntgab,
entschloss
man
sich,
den
gesamten Vorstand neu aufzustellen.
An
die
Spitze
der
Ortsmusik
wurden
bei
der
Jahreshauptversammlung
2013
Karl
Hussler
zum
neuen
Obmann
und
Ing.
Harald
Rohrer und Johannes Strommer zu seinen Stellvertretern gewählt.
Am
7.7.2013
nahmen
wir
bei
der
Marschmusikwertung
des
Bezirks
Voitsberg
teil.
Wir
erreichten
unter
Stabführer
Ing.
Harald
Rohrer
in
der
Wertungsstufe
E
einen
Ausgezeichneten
Erfolg.
Nebenbei
war
dieses
Punkteergebnis
im
Jahr
2013
in
der
Stufe
E
die zweithöchste Bewertung steiermarkweit.
Zur
Zeit
besteht
der
Musikverein
aus
etwa
70
aktiven
Musikerinnen
und
Musikern
und
zwei
Marketenderinnen,
die
mit
ihrem
musikalischen
Engagement
viele
Veranstaltungen
des
Ortes
und
der
Pfarre
St.
Johann
ob
Hohenburg
gestalten
und
umrahmen.
Im
Mittelpunkt
unserer
Aktivitäten
steht
die
Jugendarbeit,
denn
die
Ortsmusikkapelle
St.
Johann
ob
Hohenburg
bietet
jungen
Menschen
Gelegenheit
zu
sinnvoller
und
kreativer
Freizeitgestaltung
und
fördert
ihre
musikalischen
Fertigkeiten.
Mit
einer
gelungenen
Mischung
aus
jugendlichem
Engagement
und
der
Erfahrung
der
routinierteren
Musikerinnen
und
Musiker
hat
sich
die
Ortsmusikkapelle
St.
Johann
ob
Hohenburg
über
die
Jahre
hindurch
zu
einem
großartigen
Klangkörper
und
einem
unverzichtbaren Motor des Kulturlebens im mittleren Kainachtal entwickelt.
Obmänner:
1963 - 1965 Bgm. Johann Roth
1965 - 1968 Anton Raffler III
1968 - 1987 Bgm. Ernst Winkelhofer
1987 - 1994 Alois Grinschgel
1994 - 2008 Anton Gruber
2008 - 2013 Ing. Robert Roth
2013 - dato Karl Hussler
Geschäftsführende Obmänner:
1963 - 1964 Hans Mayer
1964 - 1970 August Hechtl
1970 - 1972 Johann Roth
1972 - 1979 Franz Mayer
1979 - 1987 Albert Mair
Kapellmeister:
1963 - 1966 Roman Gombotz
1966 - 1966 Johann Strommer
1966 - 1970 Anton Raffler III
1970 - 1999 Johann Strommer
1999 - 2002 Helmut Rumpf
2002 - 2009 Johann Strommer
2009 - dato Manuel Tauber